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Ein Wort des Präsidenten n°1

Ihr!

Ein kleines Wort an euch -  der Versuch, einen regelmässigen Dialog zwischen euch und dem Präsidenten eurer Gewerkschaft aufzubauen.  Wenn ich jetzt schon 20 Jahre lang in der Verteidigung der Postangestellten und in der Gewerkschaftsbewegung engagiert bin, ist das deshalb so, weil ich ein Idealist bin. Dieser Idealismus hat mich dazu gebracht, 2005 eine neue Gewerkschaft zu gründen, denn ich ertrug es nicht mehr, wie meine ehemalige Gewerkschaft mit voreiligen Kompromissen sich blossstellte und kompromittierte. 

Und ihr? Wenn ihr diese Zeilen lest, so seid ihr gewerkschaftlich aktiv (bravo, ihr gehört zu jener Hälfte der Arbeiter, die an die Macht von Gewerkschaften glauben) und ihr habt sogar an eine neue, kämpferische Gewerkschaft geglaubt, deren Mitglied ihr geworden seid. Ihr bezahlt gewiss auch den Jahresbeitrag, mit dem juristische Schritte sowie die Rechtsverteidigung einzelner Pöstler, bis zum Bundesgericht, finanziert werden können

.  Soweit sogut. Aber ist das genug? Ohne gleich John F. Kennedy spielen zu wollen, der meinte, die Amerikaner sollten sich doch mal fragen, was sie Amerika geben könnten, statt nur Amerika zu bitten, was es ihnen geben könne – es ist trotzdem unleugbar, dass ihr die Kraft und Entschlossenheit der Autonomen Pöstler-Gewerkschaft seid. Politische und strategische Ausrichtung der APG – auch das seid ihr! Das Gewicht, der Einfluss, der Platz, der uns innerhalb der Post zukommt, das seid nochmals ihr.  Wenn wir eines Tages Berge bewegen können, wird das dank euch sein. Wenn wir im Verlauf der Zeit den Respekt des Unternehmens seinen Angestellten gegenüber erhöhen können, geschieht das ebenfalls durch euch. Denn trotz aller meiner Entschlossenheit und jener eures Komitees werden wir nichts erreichen ohne eure Unterstützung und euer persönliches Engagement. Die Kraft einer Gewerkschaft, und somit der Platz, den sie in den Verhandlungen mit dem Arbeitgeber einnehmen kann, ergibt sich nicht aus ihrer Anzahl Mitglieder, sondern aus ihrem entschlossenen Auftreten und Einsatz vor Ort. Nur die volle Unterstützung durch euch Mitglieder macht ein Verhandlungskomitee stark. 

Um euch nun klar darüber zu werden, welches Gewicht ihr eurer Gewerkschaft gegeben habt, stellt euch folgende Fragen: - Wie oft bin ich zur Generalversammlung gegangen und habe das Komitee(?) (den Ausschuss, die Delegiertenversammlung, die Untergruppe??) unterstützt? - Wie oft habe ich im Internet die APG/SAP- Seite www.sap-ch.org  gelesen? - Wie oft habe ich mit dem Komitee (mit der Gewerkschaft?) Kontakt aufgenommen, um ihm/ihr Probleme am Arbeitsplatz zu signalisieren? - Wie oft habe ich Arbeitskollegen von der Autonomen Pöstler-Gewerkschaft erzählt und sie gebeten, der APG beizutreten? 

Ihr seid eine basisdemokratische Gewerkschaft. Ihr seid stolz darauf, dass bei euch nicht Delegierte entscheiden, sondern ihr selber, ihr alle, die ihr Mitglieder seid und die APG/SAP ausmacht. Das letzte Wort gehört also euch!  Das nächste Mal werden wir uns darüber unterhalten, wie wichtig Personalkommissionen sind.  

Kämpferische Grüsse! Olivier Cottagnoud, Präsident der Autonome Pöstlergewerkschaft, e-mail : s.a.p@bluewin.ch April 2012

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Le mot du président 1, avec photo DE.pdf74.96 KB