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Ein Wort des Präsidenten n°4

Mit aufrechtem Gang 

Es gibt Augenblicke im Leben, wo man aufrecht bleiben muss angesichts eines bedrohlichen Gegenübers, ohne sich zu bücken und mit gekrümmtem Rücken kleinkriegen zu lassen. Sich verteidigen ist legitim und fördert die Selbstachtung. In einem Konflikt geht man das Risiko ein, zu verlieren. Aber wenigstens kann man sich dann noch im Spiegel betrachten. 

Das neue Personalrecht der Posterlaubt es, an die Arbeitsgerichte zu gelangen. Die Erfahrung zeigt uns, dass sie oft zugunsten der Angestellten entscheiden.  Das bedrohliche Gegenüber nimmt manchmal die Gestalt des Arbeitgebers an.

Hier die wahre Geschichte eines Kollegen, wie er sie erlebt hat: Dieser Kollege hatte ungerechterweise einen Verweis erhalten. Er hätte ihn akzeptieren und auf sich nehmen können, aber er zog es vor zu kämpfen. Er ging aufs Arbeitsgericht, wohin auch seine Vorgestzten zitiert wurden. Der Richter legte deren Methoden auf den Tisch, die an die Inquisition erinnerten, machte ihnen heftige Vorhaltungen und liess den Verweis für ungültig erklären.  Beim Verlassen des Gerichts sah man die Vertreter der Post vornübergebeugt, unser Kollege ging aufrecht.   Kämpferische Grüsse!   

Olivier Cottagnoud, Präsident der Autonome Pöstlergewerkschaft, e-mail : s.a.p@bluewin.ch 

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