Jahresbericht 2007
APG : 3. Jahr
Im Jahre 2007 konnten wir 30 neue Mitglieder begrüssen. Wir wünschen sie herzlich willkommen und gratulieren ihnen für ihren Mut, denn man muss die Angst überwinden und dem Druck der Post, die uns ignoriert, standhalten. Im 2007 waren wir sehr aktiv an Ort und Stelle und weniger auf juristischem Gebiet, was unsere Finanzen etwas verschonte. Wir haben die Presse-Mitteilungen und andere Bekanntmachungen multipliziert. Sie finden diese auf unserer Internetseite:
www.sap-ch.org
Postpolitik
Am 9. November hat die APG in Bern eine Pressekonferenz zum Thema des scheinbaren Defizits Poststellennetz organisiert. Wir konnten in einem Komitee 4 Parlamentarier von 4 verschiedenen Parteien vereinigen (Meinrado Robbiani CVP TI, Josef Zisyadis POP VD, Hansjörg Hassler SVP GR, John Duparz PRD GE) sowie Herrn Didier Lohri, Gemeindepräsident von Bassins. An Hand der Erklärungen der Regulierungsbehörde PostReg und der Berichte der Kontrollorgane (Fides KPMG, Wik-Consult) hat dieses Komitee an Bundesrat Leuenberger präzise Fragen stellen können. Sobald wir diese Antworten haben werden wir das Verfahren weiterverfolgen. Eine Strafklage für Urkundenfälschung oder falsche Auskünfte über einer Gesellschaft könnte erfolgen. Man muss wissen, dass das Alibi des Poststellendefizits der Post gedient hat um mehr als 1000 Postbüros zu schliessen. Dieses Alibi wurde ebenfalls von BR Leuenberger übernommen. Er hat die Konsequenzen bei einer eventuellen Manipulation der Buchungsbelege der Post zu tragen. Wir legen Ihnen eine Kopie dieser Presse-Konferenz bei.
Betreffend Öffnung des Postmarktes denken wir, dass das Monopol in Kraft bleiben soll um der Post nicht noch einen Vorwand zum weiteren Abbau zu geben, selbst wenn damit das Überleben "service public" nicht gesichert ist.
In einem anderen Punkt wo wir interveniert haben ist die ökologische Bilanz der Post. Diese rühmt sich einer positiven Bilanz, verschweigt aber die Tatsache, dass der Konsum von Treibstoff angestiegen ist. Das ist die Folge der Umlagerung des Warentransportes von der Bahn auf die Strasse.
Postauto
Anfang des Jahres hat das Verwaltungsgericht unseren Rekurs abgelehnt und somit 2 Jahren Prozess gegen die Auslagerung Postauto eine Ende gesetzt. Es hat sein Verdikt einfach damit begründet, dass die Post keine angreifbare Entscheidung getroffen habe. Die Post kann also weiterhin Gesetze umgehen ohne beunruhigt zu werden. Es genügt ihr einfach keine angreifbare Entscheidung zu treffen. Schöne Justiz !
Poststellen und Verkauf
Das Gebiet Postellen und Verkauf wird uns 2008 viel beschäftigen. Letztes Jahr war das Hauptthema Ymago. Dieses für das Postpersonal katastrophale Projekt wurde von den zwei anderen Gewerkschaften gegen einen Sozialplan (wie gewöhnlich) angenommen. Dieser verpflichtet einen Angestellten eine neue Arbeit anzunehmen, die einen Arbeitsweg bis zu 2 ½ Stunden pro Tag erfordert! Dieses hat seine Wichtigkeit, denn ungefähr 260 Poststellenleiter, die unter den vollständigen Arbeitstag fallen, sind ohne Lösungen.
Unser einziger Spielraum wird sein, uns dafür einzusetzen, dass jede Minute geleistete Überzeit angerechnet wird. Dazu legen wir Ihnen eine Zusammenfassung bei.
Zustellpersonal
Das Zustellpersonal erfährt am Ende dieses Jahres zwei grosse Änderungen. In den Poststellen fallen sie unter die Verantwortung von Postmail. Zudem haben sie die endgültige Einführung von Move-it erlebt. Bis jetzt haben wir keine besonderen Klagen erhalten, aber der Leistungsbegriff wurde noch nicht eingeführt. An Hand der ersten Resultate der Arbeitszeit erwarten wir grossen Druck auf das Zustellpersonal im Laufe des Jahres 2008.
Die Schliessung der Verteilzentren (Projekt REMA) trägt auch seinen Teil der Unsicherheit und der Angst des betreffenden Personals bei. Zum Beispiel sind im Raume Lausanne für ungefähr 100 Mitarbeiter keine Lösungen gefunden worden.
Pensionskasse
Das neue Vorsorgereglement ist zur Anwendung gekommen. Kürzlich wurden die Mitarbeiter der Post eingeladen sich für eine der 3 Spar-Varianten (Beiträge) zu entscheiden. Im Allgemeinen empfehlen wir den Status quo.
Verteidigung der Mitglieder und Rechtschutz
Die Verteidigung der Mitglieder ist die Grundarbeit einer Gewerkschaft. In dieser Hinsicht sind wir froh, die Mitglieder, die vom Arbeitgeber mit Scherereien und Ärger unterworfen wurden, effizient verteidigt zu haben. In allen Fällen (Focus, Versetzung, Kündigung) haben wir gewonnen, oder wenigstens teilweise. Wir können nie genug wiederholen: Man muss kämpfen wenn man das Gefühl hat man sei Opfer einer Ungerechtigkeit. Haltet den Kopf hoch und verlangt unsere Hilfe.
Wir haben festgestellt, dass die Post gegenüber einem Advokaten viel respektvoller ist. Darum verpflichten wir in den heiklen Fällen immer einen an unserer Seite.
Wir raten Ihnen einer Rechtschutzversicherung bei Protekta beizutreten, die unseren Mitgliedern einen Vorzugspreis (ab CHF 145.- pro Jahr) gewährt. Das lohnt sich. Kontaktiert euch uns, wenn es euch interessiert.
Gewerkschaftliche Anerkennung
Die Post legt uns weiterhin Steine in den Weg um unsere Ausdehnung zu verhindern. Aber um uns davon abzubringen, uns und unsere Mitglieder zu verteidigen, braucht es mehr. Das Dossier der Vorbereitung einer Klage gewerkschaftlicher Diskriminierung nimmt langsam Form an. Das Hauptargument der Anerkennung wird aber die Anzahl unserer Mitglieder sein.
Rekrutierung
2006 haben wir mehrere Rekrutierungskampagnen lanciert. Mit unseren Kollegen der Gewerkschaft SUD und Mitgliedern der MPS haben wir zahlreiche Flugblätter in der Westschweiz (Genf, Freiburg, Lausanne, Daillens, Kanton Neuenburg) verteilt. Jedes Mal haben uns die Kollegen sehr freundlich empfangen, aber aus Angst (Strategie der Post gegen uns) hat sich dieses Interesse mit nur 30 neuen Mitgliedern konkretisiert. Wir zählen auf euch ! Wollt ihr unsere Zahl verdoppeln sehen? Also dann: jeder findet EIN neues Mitglied!
APG, Jahr 3, Dezember 2007
Anhang | Größe |
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