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Jahresbericht 2005

APG : 1 Jahr

Es ist bald ein Jahr her, dass dieses neue Kapitel der Gewerkschaftsbewegung der Post geschrieben wurde. Es wurde während des Jahres 2005 mit gespitzter Feder und mit dem Mut seiner Gründer geschrieben. Mit Kampf, ein wenig einsam, gegen den Abbau der Post. Einsam, weil die anderen aktiven Gewerkschaften hinter Ihrer Kampffassade zum Abbau mithelfen. Wir haben gekämpft gegen die Postdirektion, gegen die Justiz (eher Unjustiz) und gegen die Sozialpartner "offiziell akzeptiert" der Post. Diesen Kampf haben wir auf mehreren Ebenen geführt.

Postpolitik

Ende 2005 haben wir 2 Klagen wegen Nichteinhaltung der Gesetzgebung an das Kontrollorgan des Postmarktes (PostReg) eingereicht. Sie zeigten die fiktive Belastung des Bereiches Poststellen und Verkauf über den Umweg des Umbuchungs-Preises (Transfertpreise) auf, womit man, auf Profit der anderen Bereiche in Wettbewerb der freien Dienste, das Netz künstlich belastet. Diese unterschiedliche Darstellung der Buchhaltung hat der Post erlaubt zahlreiche Schliessungen von Postbüros zu rechtfertigen.

Postauto

Die angekündigte Privatisierung von Postauto war der Grund der Geburt von APG. Die Absegnung und die aktive Mitwirkung der anderen Gewerkschaften zu dieser Auslagerung, mit flagranter Verletzung der Entscheide der Front, haben die APG zur Einspruch der Einschreibung ins Handelsregister von Bern zur neuen AG geführt. Der Richter von Bern hat, aus einem unverständlichen Grund (beruflicher Irrtum? Politische Beeinflussung ?) die Einschreibung vorgenommen bevor seine Argumente von der Post zu verlangen. Diese, im Wissen dass die Einschreibung nicht mehr gelöscht werden kann, hat es nicht für nötig befunden die verlangten Argumente zu liefern. Da diese Aktionsmöglichkeit scheiterte, haben wir ein amtliches Rekursverfahren an die Eidgenössische Rekurskommission in Sachen Personal in unserem Namen und im Namen betroffenen Wagenführer eingeleitet. Die Kommission hat entschieden, dass eine Dringlichkeit einer Übertragung des Personals in eine AG nicht erwiesen ist und dass die Post im Falle einer Übertragung die Bundespersonalgesetzt und den Gesamtsarbeitsvertrag der Post einhalten muss. Hätte die Führung der Gewerkschaft Kommunikation die Verteidigung des Postautopersonals als Priorität gesetzt, hätte sie das Urteil benützen können das Personal unter der Gerichtsbarkeit des öffentlichen Rechts zu behalten. Sie hat es vorgezogen Tempo und Druck auf die nationale Versammlung der angeschlossenen Wagenführer auszuüben um den Beitritt zur Konvention am 10. Dezember anzunehmen und gleichzeitig den Ausschluss des Wagenführerpersonals aus dem Post GAV zu bewirken. Die Tatsache dass das Schweizer Komitee der Kommunikation angeschlossenen Wagenführer auf unserer Seite ist lässt einige Perspektiven für weitere Aktionen in Zukunft offen.

Poststellen und Verkauf

Der Bereich Poststellen und Verkauf mit seinen zahlreichen Projekten der Restruktuirung hat uns sehr beansprucht. 1) Ymago: dieses Projekt schlägt einen radikalen Wechsel in der Struktur und der Führung der Poststellen vor. Nach unserer Ansicht sind die 6 Projekte der Post eine Herabsetzung der Kompetenzen und der Arbeitsbedingungen der Poststellen und Ihrer Angestellten. Unser Präsident Olivier Cottagnoud hat von der Post erreichen können ein zusätzliches Projekt zu führen das die Zusammenarbeit und die Synergien unter den Poststellen verstärkt. Dieses Projekt wurde von den anderen Gewerkschaften mit Komplimenten begrüsst. Sobald die Post jedoch vernahm dass das Projekt von unserem Kollegen Cottagnoud kam hat sie das Projekt zurückgezogen. Die Postdirektion führt an, sie arbeite nicht mit "Dissidenten"! Es ist auch bemerkenswert dass sich zwei Vertreter des Personals des Verwaltungsrats, Frau Nationalrätin L. Meier-Schatz und der Gewerkschafter J-M Eggenberger für die Führung von Ymago- Versuchen ausgesprochen haben. 2) NEK 312: Die Post findet dass die Poststellenleiter (POL) zu viel bezahlt sind. Sie hat mit den anderen Gewerkschaften ein neues Modell der Berechnung der Klassifikation erstellt. Resultat der Operation: 75% der POL sehen ihren Lohn sinken. Die Post hat sich an die paritätische Schlichtungskommission gewendet. Die APG hat ein solides Dossier vorgewiesen das aufzeigte dass das Ziel der Post nur Lohnkürzung war. Einmal mehr veranlassten die Gewerkschaften Kommunikation und Transfair via Kommissionspräsident nicht auf unser Dossier einzutreten. Dazu führt also die Angst einer neuen kämpferischen Gewerkschaft! 3) Deckungsbeitrag: Dieser Führungsmodus, ebenfalls mit Zusammenarbeit der "offiziellen Partner" der Post eingesetzt, ist ein ablenkendes Instrument von der Philosophie der Direktion um die Poststellen und ihr Personal noch mehr unter Druck zu setzen. Die Direktion hat es verstanden eine künstliche Verschwommenheit zur Anwendung dieses Führungsmodus zu erhalten. Sie hat unserem Präsidenten Cottagnoud mit harten Sanktionen gedroht falls er eine Zusammenfassung der Philosophie und der Anwendung der Deckungsbeitrag (DB) an die POL weiterleiten würde. Mehrere unserer Mitglieder haben mit anderen Kollegen einen Protestbrief an den Chef von Poststellen und Verkauf geschickt, in dem die katastrophale Anwendung der DB in den Regionen bemängelt wird. Mehr als einen Monat später hat sich Poststellen und Verkauf nicht einmal die Mühe genommen zu antworten, was die Geringschätzung seines Personals aufzeigt.

Postfinance

Postfinance führt seit mehreren Jahren eine feindselige Politik gegenüber Poststellen und Verkauf. Seine Strategie visiert eine immer grössere Selbständigkeit gegenüber anderen Geschäftsbereichen, insbesondere Poststellen und Verkauf. Als wäre es nicht genug den Poststellen eine grosse Zahl neuer Produkte zu entziehen nimmt sie ihnen auch noch die besten Kunden weg und lässt ihr die demotivierende Rolle eines Vermittlers. Diese Politik hat nur einen Sinn, nämlich die bekannte Optik der Privatisierung und der Gründung einer Postbank. Darum widersetzt sich die APG der Gründung einer Postbank und der Umwandlung in eine AG, entgegen der anderen Gewerkschaften, die sich für eine Postfinance AG einsetzen. Betreffend Postfinance haben wir ebenfalls für eine bessere Transparenz des Rabattes für das Personal interveniert. In der Tat haben wir festgestellt, dass der Rabatt betreffend dynamische Hypotheken nicht korrekt war und nicht den versprochenen 0.5% entsprach. Zurzeit sind wir in dieser Sache in Verhandlungen mit der Direktion Postfinance.

Zustellpersonal

Das Zustellpersonal kennt seit mehreren Jahren einen Verfall seiner Arbeitsbedingungen. Die Direktion sucht intensiv eine Unsicherheit und eine Nachgiebigkeit der Arbeit des Briefträgers. Nach der Einführung der Wechsel (der Zustell-Tournées) unter dem Personal, auf Kosten der Briefträger und den Beziehungen der Kenntnisse und des Vertrauens das sie mit Ihren Kunden hatten, und der Verpflichtung von zahlreichen ungelernten Aushilfen, wenig bezahlt, zum Ersetzen der Briefträger, will die Post das Projekt "Move-it" : Inbegriff der Arbeitsflexibilität, einführen. Zusammengefasst heisst das, das die Briefträger und Aushilfen nur am Vortag wissen werden ab und wie lange sie am folgenden Tage arbeiten können oder zu Hause bleiben müssen. Diese Projekte sind bei den anderen Gewerkschaften auf keinen Widerstand gestossen und die Briefträger die versucht haben einen Widerstrand zu organisieren wurden zu Disziplinarunterredungen vorgeladen.

Reinigungspersonal

Nicht genug mit seinen 800 Millionen Gewinn sucht die Post noch in anderen Bereichen zu sparen. Zum Beispiel bei der Reinigung. Wir hatten schon die 2,8 Minuten pro Tag bewilligt für die Reinigung der Post-Filialen. Künftig haben wir die Reinigung jeden zweiten Tag der Postbüros und ihrer Schalter. Um der Post zu gestatten noch mehr Geld zu gewinnen werden die Schalterhallen an Regentagen zu wahren " Sauställen" und werden nur 2 Tage später gereinigt. Während Monaten haben wir mehrmals interveniert damit die Post akzeptiert eine tägliche Reinigung im Winter zu bewilligen. Wir ermutigen alle POL, bei denen Zustand der Schalterhallen unbefriedigend ist, uns das zu melden.

Gewerkschaftliche Anerkennung

Im Moment hat die Post unsere Existenz anerkannt, weigert sich jedoch, uns die Möglichkeit zu bieten mit dem Personal an seinem Arbeitsplatz Fühlung aufzunehmen. Die Post hat uns verboten die Information dem Personal via Anschlagbrett oder Flugblatt zu verteilen. Die Anerkennung wird die Grosse Herausforderung für 2006 sein. Wir werden gegen die Post kämpfen die seit einem Jahr taube Ohren hat und uns die verfassungsgerechte Gewerkschaftsfreiheit verweigert. Auch gegen die "offiziellen Partner" die in der APG eine Konkurrenz und eine Enthüllung Ihrer Politik der Zusammenarbeit mit der Post sehen. Übrigens, die Beziehungen zwischen den zwei anderen Gewerkschaften und der Post sind niemals so gut gewesen seit die APG gegründet wurde. Sie tauschen regelmässig Informationen betreffend "unserer Sache" aus und bilden gemeinsame Front um unsere Ausdehnung zu verhindern. Hat Herr Nationalrat Levrat in der Presse nicht gesagt: "Die APG existiert nicht»? Aber wir alle zusammen werden es beweisen: Die APG existiert und wird diese Anerkennung gewinnen.

APG, Jahr 1, Januar 2006

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